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Bei Ihnen wurde ein Nieren- oder Harnleiterstein diagnostiziert. Diese Broschüre enthält Informationen zu den verschiedenen Behandlungsoptionen, die Sie mit Ihrem Arzt besprechen können. Danach können Sie gemeinsam entscheiden, welche Behandlungsmethode am besten für Sie geeignet ist.

Zu den Faktoren, die diese Entscheidung beeinflussen, gehören:

  • Ihre Symptome
  • die spezifischen Eigenschaften Ihres Steines
  • Ihre Anamnese
  • die in Ihrem Krankenhaus verfügbaren Behandlungsoptionen und die Spezialisierung Ihres Arztes
  • Ihre persönlichen Präferenzen und Wertvorstellungen

Nicht bei allen Nieren- und Harnleitersteinen besteht Behandlungsbedarf. In Ihrem persönlichen Fall besteht Behandlungsbedarf, wenn Ihr Stein Beschwerden verursacht und nicht auf natürliche Weise mit dem Urin ausgeschieden werden kann. Ihr Arzt wird Ihnen eventuell auch zu einer Behandlung raten, wenn bei Ihnen bestimmte Vorerkrankungen bestehen.

Die Behandlungsmethoden in Notfallsituationen unterscheiden sich von den normalen Behandlungsoptionen.

Falls Sie einen Nieren- oder Harnleiterstein haben, der keinerlei Beschwerden verursacht, besteht im Allgemeinen kein Behandlungsbedarf. Ihr Arzt wird mit Ihnen regelmäßige Kontrolltermine vereinbaren, um sicherzustellen, dass sich Ihr Gesundheitszustand nicht verschlechtert.

Wenn zu erwarten ist, dass Ihr Stein mit dem Urin ausgeschieden wird, kann Ihnen Ihr Arzt bestimmte Medikamente verordnen, die den Abgang des Steines erleichtern. Bei diesem Vorgehen handelt es sich um eine konservative Behandlungsmethode.

Falls Ihr Stein weiter wächst oder häufig auftretende starke Schmerzen verursacht, wird eine aktive Behandlung erfolgen.

Konservative Behandlung von Nieren- und Harnleitersteinen

Die meisten Nieren- und Harnleitersteine werden beim Wasserlassen ausgeschieden. In Abhängigkeit von der Größe und Lage des Steines kann es jedoch eine gewisse Zeit dauern, bis der Stein ausgeschieden wird. Wenn sich der Stein bewegt, kann es zu Nierenkoliken kommen. Falls Sie einen sehr kleinen Stein haben, besteht eine Chance von 95 %, dass der Stein innerhalb von 6 Wochen ausgeschieden wird.

Sie können sich folgende Faustregel merken:

  • Je näher der Stein an der Blase liegt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er über diese ausgeschieden werden kann.
  • Je größer der Stein ist, umso geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er über die Blase ausgeschieden werden kann.

Aktive Behandlung bei Steinerkrankungen

Nieren- oder Harnleitersteine sollten behandelt werden, falls sie Schmerzen verursachen. Aber auch, wenn Ihr Stein keine Symptome verursacht, besteht unter Umständen Behandlungsbedarf, und zwar in den folgenden Fällen:

  • der Stein wächst weiter
  • bei Ihnen besteht ein hohes Risiko zur erneuten Entstehung eines Steines (siehe Metabolische Evaluation)
  • es liegt eine Entzündung vor
  • Ihr Stein ist sehr groß
  • sie bevorzugen eine aktive Behandlung

Ihr Arzt wird Ihnen zur Entfernung eines Steines aus dem Harnleiter raten, wenn:

  • er zu groß erscheint, um mit dem Urin ausgeschieden werden zu können
  • Sie trotz Medikamenten weiterhin unter Schmerzen leiden
  • eine Einschränkung der Nierenfunktion oder ein Nierenversagen vorliegt

Es gibt drei gängige Methoden zur Entfernung von Steinen: Stoßwellenlithotripsie (SWL), Ureteroskopie (URS) und Perkutane Nephrolithotomie (PNL). Jede dieser Methoden hat Vor- und Nachteile. Es ist sehr wichtig, dass Sie mit Ihrem Arzt Ihre individuellen Symptome und Untersuchungsergebnisse besprechen, um die wirksamste und beste Behandlungsmethode für Sie zu finden. Je nachdem, ob sich der Stein in der Niere oder im Harnleiter befindet, wird Ihnen Ihr Arzt verschiedene Behandlungsmethoden empfehlen.