• Go to:

Symptome

Ein Primärer Harnröhrenkrebs verursacht keine typischen Frühsymptome. Die meisten Patienten bemerken blutigen Ausfluss aus der Harnröhre (Hämaturie). Wenn Ihr Krebs bereits fortgeschritten ist, kann eine harte Masse in Ihrem Genitaltrakt zu tasten sein. Sie bekommen Probleme beim Wasserlassen, wenn der Tumor die Öffnung Ihrer Harnblase blockiert oder die Harnröhre komplett ausfüllt. Andere Symptome könnten Schmerzen in Ihrem Becken oder während des Geschlechtsverkehrs sein. Wenn Sie diese Symptome haben, bedeutet das nicht, dass Sie Krebs haben. Sie sollten sich aber von Ihrem Arzt untersuchen lassen.

Diagnostik

Wenn Sie verdächtige Symptome haben, wird Ihr Arzt eine Diagnostik zum Ausschluss einer Krebserkrankung durchführen. Ihr Arzt wird eine gründliche Krankengeschichte aufnehmen und Fragen nach Ihren Symptomen stellen.

Klinische Untersuchung

Wenn Sie ein Mann sind, wird Ihr Arzt eine Tastuntersuchung mit dem Finger über Ihren Enddarm (Abb. 1a ) und eine körperliche Untersuchung der äußeren Geschlechtsorgane durchführen, um zu prüfen, ob eine harte Masse zu ertasten ist.

Wenn Sie eine Frau sind, wird Ihr Arzt eine behutsame Untersuchung Ihrer äußeren Geschlechtsorgane sowie eine beidhändige Untersuchung (Abb. 1b) durchführen, um eine Krebserkrankung im Dickdarm, Enddarm und in den Fortpflanzungsorganen auszuschließen. Die beidhändige Untersuchung kann auch unter Betäubung durchgeführt werden, wenn sie schmerzhaft für Sie ist. Ihr Arzt wird auch Ihren Unterleib abtasten, einschließlich der Leiste und des Bereichs über Ihrem Becken, um vergrößerte Lymphknoten zu entdecken.

Abb. 1a: Rektale Tastuntersuchung beim Mann.
Abb. 1a: Rektale Tastuntersuchung beim Mann.
Abb. 1b: Beidhändige Untersuchung bei der Frau.
Abb. 1b: Beidhändige Untersuchung bei der Frau.

Urinzytologie

Ihr Arzt kann eine Urinprobe nehmen, um sie auf Krebszellen zu untersuchen und um andere Möglichkeiten wie einen Harnwegsinfekt auszuschließen. Ihr Arzt kann dies als Urinzytologie bezeichnen. Das bedeutet, dass Ihr Urin unter einem Mikroskop untersucht wird, um Krebszellen zu identifizieren.

Harnröhrenspiegelung und Biopsie

Die Entdeckung von Harnröhrentumoren setzt eine Spiegelung der Harnröhre voraus, die sogenannte Urethrozystoskopie. Dieses Verfahren ermöglicht Ihrem Arzt den Blick in das Innere Ihrer Harnröhre und Ihrer Harnblase durch einen dünnen, beleuchteten Schlauch, das sogenannte Zystoskop.

Nach Betäubung der Harnröhre wird das Zystoskop in die Harnröhre und die Harnblase eingeführt. Das Zystoskop besteht aus einem flexiblen oder starren Schlauch, der an eine Kamera angeschlossen ist, die Bilder aus dem Inneren Ihres Körpers überträgt (Abb. 2).

Ist ein Tumor sichtbar oder enthält die Flüssigkeit aus der Blase Krebszellen, werden Gewebeproben zur Untersuchung benötigt (Biopsie). Kleine Gewebeproben können unmittelbar mit dem Zystoskop entnommen werden. Größere Biopsien oder die Entfernung von Tumoren, auch als Transurethrale Resektion des Blasentumors (TURBT) bezeichnet, werden für gewöhnlich unter Vollnarkose durchgeführt.

Nach der Untersuchung können Sie für einige Tage etwas Blut mit dem Urin ausscheiden. Wenn Sie zusätzlich 500 ml pro Tag (etwa zwei Gläser Wasser) trinken, hilft das, den Urin zu verdünnen und das Blut hinaus zu spülen. Sie können auch Schmerzen beim Wasserlassen haben und einen häufigeren oder stärkeren Harndrang. Diese kurzfristigen Effekte werden aber vorübergehen. Halten sie für mehr als zwei Tage an, könnten Sie eine Harnwegsinfektion haben und sollten Ihren Arzt kontaktieren.

Abb. 2: Urethrozystoskopie.
Abb. 2: Urethrozystoskopie.

Bildgebende Verfahren

Wenn eine Krebserkrankung entdeckt wird, wird Ihr Arzt weitere Untersuchungen empfehlen, um die Größe und Eindringtiefe des Tumors zu bestimmen und um eine mögliche Ausbreitung auf andere Organe oder Lymphknoten (Metastasierende Erkrankung) zu erkennen oder auszuschließen.

Verschiedene bildgebende Techniken werden genutzt, um diese Informationen zu erheben. Dazu gehören die Magnetresonanztomografie (MRT) und die Computertomografie (CT). Zusätzlich kann eine Untersuchung der Lymphknoten in der Bauchhöhle per Ultraschall hilfreich sein.

MRT

Magnetresonanztomografie (MRT) nutzt starke Magnetfelder und Radiowellen, um Bilder Ihres Körpers zu erzeugen. Beim Harnröhrenkrebs wird dieses Verfahren eingesetzt, um die Tumorgröße und Eindringtiefe im Becken zu messen. Wenn Sie allergisch auf Kontrastmittel reagieren, kann die MRT eine Alternative zum CT sein, um die Ausbreitung des Krebses zu untersuchen.

CT

Eine Computertomografie (CT) verschafft Ihrem Arzt Informationen über die Lymphknoten und die Organe des Bauchraums. Ein Kontrastmittel wird über eine Vene in den Körper injiziert, um die Sichtbarkeit bestimmter innerer Organstrukturen und Pfade während der CT zu verbessern. Die als CT-Urografie bezeichnete Untersuchung dauert etwa zehn Minuten und verwendet Röntgenstrahlen. Es ist die genaueste bildgebende Technik für die Krebsdiagnostik im Harntrakt.

Die CT-Urografie ist nicht invasiv. Es werden also keine Instrumente in Ihren Körper eingeführt. Für diese Untersuchung müssen Ihre Nieren adäquat funktionieren. Das Kontrastmittel kann eine allergische Reaktion auslösen. Bitte informieren Sie daher Ihren Arzt, ob Sie schon mal irgendeine allergische Reaktion in der Vergangenheit hatten. Das Mitarbeiter der Radiologie werden Sie ebenfalls nach Allergien fragen. Wenn Sie Medikamente gegen Diabetes einnehmen, kann Ihr Arzt Sie auffordern, die Einnahme für einige Tage zu unterbrechen.

Ultraschall

Die Ultraschalluntersuchung (Sonografie) ist ein nicht-invasives diagnostisches Werkzeug, das große Raumforderungen in Ihrem Becken darstellen kann. Sie ist aber nicht in der Lage, kleine Tumoren, die sich ausgebreitet haben, zu erkennen. Deshalb kann die Sonografie das CT oder MRT nicht ersetzen.