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Der Arzt führt eine Reihe von Tests durch, um herauszufinden, was Ihre Symptome verursacht. Das wird als Diagnostik bezeichnet. Symptome einer überaktive Blase (OAB) können auf andere Erkrankungen hinweisen. Zur Diagnostik gehört auch das Ausschließen anderer möglicher Erklärungen für die Symptome, zum Beispiel einer Harnwegsinfektion oder eines Diabetes mellitus.

Als erstes wird der Arzt oder die Pflegekraft Ihre Krankheitsgeschichte erfragen und eine körperliche Untersuchung durchführen. Wenn nötig, werden noch weitere Tests durchgeführt.

Dieser Abschnitt enthält allgemeine Informationen über die Diagnostik einer überaktiven Blase und die Voraussetzungen können von Land zu Land unterschiedlich sein.

Krankengeschichte

Der Arzt wird Ihre vollständige Krankengeschichte erfragen und Ihnen Fragen zu Ihren Symptomen stellen. Sie können Ihrem Arzt dabei helfen, indem Sie sich für die Sprechstunde vorbereiten:

  • Beschreiben Sie Ihre aktuellen Beschwerden
  • Notieren Sie, wie lange Sie diese Symptome bereits hatten
  • Erstellen Sie eine Liste der Medikamente, die Sie einnehmen
  • Erstellen Sie eine Liste der chirurgischen Eingriffe, denen Sie sich bereits unterzogen haben
  • Erwähnen Sie andere Erkrankungen, an denen Sie leiden
  • Beschreiben Sie Ihren Lebensstil (Bewegung, Rauchen, Alkohol und Ernährung)

Körperliche Untersuchung

Ihr Arzt oder Ihre Pflegekraft wird eine allgemeine körperliche Untersuchung durchführen und dabei besonders auf die folgenden Bereiche achten:

  • Ihren Bauch
  • Ihr Geschlechtsorgan
  • Nerven in Ihrem Rücken

Urinuntersuchung

Sie werden um eine Urinprobe für die Untersuchung gebeten. Dieser Test zeigt, ob Sie eine Harnwegsinfektion haben und ob Spuren von Blut oder Zucker im Urin sind.

Miktionstagebuch (Blasentagebuch)

Ihr Arzt kann Sie bitten, ein Miktionstagebuch zu führen. Darin können Sie notieren, wie viel Sie trinken, wie oft Sie Wasser lassen und wie viel Urin Sie produzieren. Das Miktionstagebuch ist wichtig, denn es hilft Ihrem Arzt, Ihre Symptome besser zu verstehen. Sie können hier ein Miktionstagebuch herunterladen.

Harnflussmessung (Uroflowmetrie)

Dies ist ein einfacher Test, der Ihren Harnfluss elektronisch aufzeichnet. Er lässt sich einfach im Krankenhaus oder in der Praxis durchführen. Dabei urinieren Sie in einen Behälter, das Uroflowmeter (Abb. 1). Dieser Test hilft Ihrem Arzt zu klären, ob es irgendwelche Hindernisse in Ihren Harnwegen gibt.

Abb. 1: Ein übliches Uroflowmeter für Männer und Frauen
Abb. 1: Ein übliches Uroflowmeter für Männer und Frauen

Bildgebende Untersuchung der Harnblase

Bei einer Sonografie, auch bekannt als Ultraschall, werden hochfrequente Schallwellen verwendet, um ein Bild Ihrer Blase zu erzeugen.

Der Arzt wird Ihre Blase untersuchen, um zu prüfen, wie viel Urin nach dem Wasserlassen in der Blase zurückbleibt (Restharn). Diese Information hilft zu beurteilen, ob Ihre Symptome durch einen Harnverhalt in der Blase nach dem Wasserlassen verursacht werden.

Blasenspiegelung

Wenn Blut im Urin ist, muss Ihre Harnblase untersucht werden. Der Arzt verwendet dafür eine Art EndoskopZystoskop genannt – um in das Innere Ihrer Blase zu sehen, üblicherweise unter Lokalanästhesie.

Urodynamische Untersuchung

Eine urodynamische Untersuchung wird durchgeführt, um weitere Informationen über Ihren Harnzyklus und der Funktion Ihrer Blasenmuskulatur zu erhalten. Während der Untersuchung führt der Arzt Katheter in Ihre Harnröhre und Ihren Enddarm ein, um den Druck in Ihrer Harnblase und in Ihrem Bauchraum zu messen.