Akute Nierenkolik
Als Nierenkolik wird eine akute, schmerzhafte Situation bezeichnet, die durch einen Stein verursacht wird, der den Harnleiter blockiert. Zur Schmerzlinderung sollten Sie möglichst schnell Ihren Hausarzt oder die nächstgelegene Notaufnahme aufsuchen.
Die Schmerzlinderung erfolgt meist unter Einsatz von NSAID (nichtsteroidale Antiphlogistika), d. h. entzündungshemmenden Medikamenten, die es in Tablettenform und als Zäpfchen gibt. Falls dieser erste Behandlungsschritt nicht hilft, werden Sie stärkere Schmerzmittel (Opioide) bekommen. Diese werden meist direkt in die Vene injiziert. Der Nachteil von Opioiden ist, dass sie Übelkeit verursachen können.
In seltenen Fällen entfalten die medikamentösen Schmerzlinderungsmethoden nicht die gewünschte Wirkung. Dann könnte es erforderlich sein, dass Ihr Arzt Urin aus Ihrer Niere ableitet. Dieser Vorgang wird Entlastung genannt.
Es gibt zwei Entlastungsmethoden:
- entweder wird ein JJ-Stent/ Doppel-J-Katheter durch die Harnröhre in den Harnleiter eingeführt (Abb.1)
- oder eine perkutane Nierenfistel wird durch die Haut direkt in die Niere eingeführt (Abb. 2a und 2b)
Beide Methoden sind gleichermaßen wirksam.
Obstruktion und Entzündung der Niere
Sollten die Nierenkoliken mit Fieber und einem ungewöhnlich starken Schwächegefühl einhergehen, sollten Sie sofort die urologische Abteilung des nächstgelegenen Krankenhauses aufsuchen. Durch Urin- und Blutuntersuchungen wird man dort überprüfen, ob bei Ihnen eine Obstruktion und Entzündung der Niere vorliegt. Falls ja, muss eine sofortige Entlastung zur Druckentlastung Ihrer Niere erfolgen.
Nach der Entlastungsbehandlung wird man Ihnen Antibiotika verordnen, um die Nierenentzündung zu bekämpfen. Ihr Stein kann erst entfernt werden, wenn die Nierenentzündung ausgeheilt ist.