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Wass ist TURP?

TURP ist die standardmäßige operative Behandlung von BPE. Ziel ist es, den Teil der Prostata zu entfernen, der die Symptome verursacht. Der Eingriff wird durch die Harnröhre ohne einen Einschnitt in den Unterbauch vorgenommen. Dieser Eingriff wird daher als minimal-invasive Behandlung bezeichnet.

Wie verläuft die TURP?

Bei einer TURP erhält der Erkrankte eine Vollnarkose oder Spinalanästhesie. Sobald die Anästhesie wirkt, verwendet der Arzt ein Resektoskop, um durch die Harnröhre in die Harnblase eindringen zu können (Fig. 1). Ein Resektoskop ist eine Art Endoskop mit Drahtschlinge, mit dem mittels Hochfrequenzstrom das Prostatagewebe entfernt werden kann. Es verfügt über eine Kamera, welche ein Bild der Prostata an einen Monitor sendet.

Während des Verfahrens entfernt der Arzt mit der Drahtschlinge das Adenom stückchenweise (Abb. 2 ). Anschließend wird das abgetrennte Gewebe durch das Resektoskop aus Blase und Harnröhre herausgespült.

Nach der Operation wird ein Katheter zur Entleerung des Urins in die Harnblase gelegt. Dieser wird ebenfalls dazu verwendet, um die Blase und Harnröhre zur Vermeidung von Blutgerinnseln regelmäßig mit einer sterilen Lösung durchzuspülen. Ein Katheter wird normalerweise über 1-3 Tage hinweg verwendet, bis die Wunde verheilt ist und das selbstständige Urinieren wieder möglich ist.

Abb. 1: Eingriff durch die Harnröhre.
Abb. 1: Eingriff durch die Harnröhre.
Abb. 2: Während einer TURP werden Teile des Prostatagewebes mit dem Resektoskop entfernt.
Abb. 2: Während einer TURP werden Teile des Prostatagewebes mit dem Resektoskop entfernt.

Wie bereitet man sich auf das Verfahren vor?

Der Arzt berät über sämtliche Einzelheiten bezüglich der Vorbereitung auf das Verfahren. Das Essen, Trinken und Rauchen muss zur Vorbereitung der Anästhesie 6 Stunden vor der Operation eingestellt werden. Die Einnahme jeglicher verschreibungspflichtiger Medikamente muss mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Die Einnahme dieser Medikamente muss möglicherweise einige Tage vor der Operation ausgesetzt werden.

Wie lange dauert es, bis der Alltag wieder hergestellt ist?

Normalerweise kann der Patient das Krankenhaus innerhalb von 2 bis 3 Tagen nach der Operation wieder verlassen. Die Dauer eines Krankenhausaufenthalts kann von Land zu Land variieren. Es kann vorkommen, dass über mehrere Tage hinweg Blut im Urin sichtbar ist. In den Wochen nach der Operation ist es ebenfalls möglich, dass es zu erhöhtem Harndrang kommt und Schmerzen während des Urinierens auftreten.

Innerhalb der ersten 4 bis 6 Wochen nach der Operation sollte der Patient:

  • täglich 1-2 Liter trinken – vor allem Wasser;
  • nicht schwerer als 5 kg heben;
  • anstrengende sportliche Übungen und das Fahrradfahren meiden;
  • thermalbäder und Saunen meiden;
  • verstopfungen vermeiden – durch Anpassung der Ernährung;
  • Die Einnahme jeglicher verschreibungspflichtiger Medikamente mit dem behandelnden Arzt besprechen;
  • und Geschlechtsverkehr 2-3 Wochen lang vermeiden.

Nach einer TURP kann es möglicherweise zu einer retrograden Ejakulation kommen. Dies ist ein chronischer Zustand, bei dem das Sperma während des Orgasmus nicht mehr durch die Harnröhre auseschieden wird. Stattdessen gelangt das Sperma in die Blase und verlässt den Körper erst beim Urinieren.

Ein Arzt oder Krankenhaus sollte aufgesucht werden, bei:

  • Fieber
  • Unfähigkeit, eigenständig zu urinieren
  • Starkem Blutverlust oder Schmerzen

Vorteile der TURP:

  • Das Verfahren ist sicher und weit verbreitet
  • Optimale und langfristige Besserung der Symptome
  • Kurzer stationärer Aufenthalt

Nachteile der TURP:

  • Risiko von Blutungen
  • Risiko einer retrograden Ejakulation
  • Risiko einer Harnröhrenverengung
  • Risiko eines Harnverhalts
  • Geringes Risiko von Harnwegsinfektionen und Harndrang
  • Sehr geringes Risiko von Inkontinenz