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Wann sollte eine offene Prostatektomie in Betracht gezogen werden?
Die offene Prostatektomie wird dann empfohlen, wenn die Prostata größer als 80 ml ist; andere Verfahren würden mehr Zeit in Anspruch nehmen, um das gleiche Ergebnis zu erzielen. Dieses Verfahren ist auch bei Blasendivertikeln oder -steinen indiziert.
Wie verläuft eine offene Prostatektomie?
Für eine offene Prostatektomie ist eine Vollnarkose oder Spinalanästhesie erforderlich. Bei einer offenen Prostatektomie schneidet der Arzt durch den Unterbauch, um Blase und Prostata zu erreichen. Der Chirurg entfernt das Adenom manuell (Abb. 1). Nach der Operation wird ein Katheter zur Entleerung des Urins gelegt. Dieser wird ebenfalls dazu genutzt, um die Blase und Harnröhre zur Vermeidung von Blutgerinnseln regelmäßig mit einer sterilen Lösung durchzuspülen. Ein Katheter wird normalerweise über mehrere Tage hinweg verwendet, bis die Wunde verheilt und das selbstständige Urinieren wieder möglich ist.
Wie bereitet man sich auf das Verfahren vor?
Der Arzt berät über sämtliche Einzelheiten bezüglich der Vorbereitung auf das Verfahren. Das Essen, Trinken und Rauchen muss zur Vorbereitung der Anästhesie 6 Stunden vor der Operation eingestellt werden. Die Einnahme jeglicher verschreibungspflichtiger Medikamente muss mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Die Einnahme dieser Medikamente muss möglicherweise einige Tage vor der Operation ausgesetzt werden.
Wie lange dauert es, bis der Alltag wieder hergestellt ist?
Normalerweise kann der Patient das Krankenhaus innerhalb von 5 bis 7 Tagen nach der Operation wieder verlassen. Die Dauer eines Krankenhausaufenthalts kann von Land zu Land variieren. Es kann vorkommen, dass über mehrere Tage hinweg Blut im Urin sichtbar ist. Es ist ebenfalls möglich, dass es zu erhöhtem Harndrang kommt und Schmerzen während des Urinierens auftreten. Die vollständige Wiederherstellung nach der Operation wird mehrere Wochen dauern.
Innerhalb der ersten 4 bis 6 Wochen nach der Operation sollte der Patient:
- täglich 1-2 Liter trinken – vor allem Wasser;
- nicht schwerer als 5 kg heben;
- anstrengende sportliche Übungen und das Fahrradfahren vermeiden;
- Thermalbäder und Saunen meiden;
- Verstopfungen vermeiden – durch Anpassung der Ernährung.
- die Einnahme jeglicher verschreibungspflichtiger Medikamenten mit dem behandelnden Arzt besprechen;
- und Geschlechtsverkehr 2-3 Wochen lang vermeiden.
Nach einer offenen Prostatektomie kann es möglicherweise zu einer retrograden Ejakulation kommen. Dies ist ein chronischer Zustand, bei dem das Sperma während des Orgasmus nicht mehr durch die Harnröhre ausgeschieden wird. Stattdessen gelangt das Sperma in die Blase und verlässt den Körper erst beim Urinieren.