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Was ist eine Orchiektomie?
Manchmal wird eine Operation, die sogenannte Orchiektomie empfohlen, um Prostatakrebs zu kontrollieren. Eine operative Orchiektomie beinhaltet die Entfernung beider Hoden.
Sich einer Orchiektomie zu unterziehen, um Prostatakrebs zu behandeln, wird normalerweise nicht vor einer Hormontherapie empfohlen. Wohl aber bei Patienten, die keine Hormonbehandlung auf sich nehmen können oder jenen, die dabei unter schweren Nebenwirkungen leiden.
Was geschieht während der Operation?
Eine Orchiektomie wird normalerweise mit Lokalanästhesie (örtlicher Betäubung) vorgenommen, damit Sie überhaupt nichts fühlen, aber bei vollem Bewusstsein sind. Ein kleiner Schnitt wird in Ihrer Leiste vorgenommen, um Zugang zu Ihren Hoden zu bekommen und sie vom Samenstrang zu trennen.
Das die Hoden umschließende Gewebe wird während des Eingriffs nicht entfernt. Ihr Hodensack (Skrotum) wird also nicht völlig leer wirken. Es gibt Männer, die sich für eine Prothese (Hodenersatz) entscheiden, damit ihr Hodensack (Skrotum) ganz normal aussieht und sich auch so anfühlt. Falls Sie sich für eine Prothese Ihrer entfernten Hoden entscheiden, kann Ihr Chirurg dies bei einem einzigen Eingriff durchführen.
Hat die Operation irgendwelche Risiken?
Eine Orchiektomie wird als kleiner Eingriff betrachtet, aber wie bei allen Operationen gibt es ein paar Risiken. Nach dem Eingriff könnten gewisse Beschwerden auftreten. Sollten Sie aber Schmerzen haben, sprechen Sie Ihren Arzt sofort darauf an. Am riskantesten ist eine Blutung in den Hodensack, ein sogenanntes Hämatom.
Durchaus üblich ist es, dass sich der Hodensack wie eingeklemmt anfühlt, geschwollen und etwa zwei bis vier Wochen noch empfindlich ist.
Es bleibt auch eine Narbe an der Einschnittstelle zurück. Falls Sie meinen, Ihre Narbe heile nicht richtig, sprechen Sie Ihren Arzt darauf an und lassen Sie dies untersuchen.
Welche Nebenwirkungen treten bei einer Orchiektomie auf?
Möglicherweise empfinden Sie einige mit der Hormontherapie vergleichbare Nebenwirkungen wie:
- Hitzewallungen
- Erektile Dysfunktion (Potenzstörung)
- Verminderten Sexualtrieb
- Gewichtszunahme
Was geschieht, wenn ich meine Meinung ändere?
Eine Orchiektomie kann nicht rückgängig gemacht werden. Sie müssen sich also sicher sein, dass diese Behandlungsoption für Sie die Richtige ist. Die Operation gilt zwar als kleiner Eingriff, aber uns ist klar, dass sich solch eine Entscheidung, die Hoden entfernen zu lassen, nicht ohne Weiteres treffen lässt. Möglicherweise finden Sie es hilfreich, mit anderen Männern zu sprechen, die sich einer Orchiektomie unterzogen haben, damit Sie Ihre eigene Wegstrecke besser verstehen.
Was passiert, wenn der Krebs weiterwächst?
Je nach Ihrer spezifischen Situation und den Zielen Ihrer Behandlung, werden Ihnen zusätzlich zu der Orchiektomie möglicherweise weitere Therapien verschrieben. Ihr Arzt wird Ihren Behandlungsplan mit Ihnen besprechen. Je nach Tumorstadium und -grad sowie Aggressivität Ihres Krebses, können Ihnen Bestrahlung, Chemotherapie oder eine zusätzliche Operation angeboten werden.