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Die komplette Entfernung der betroffenen Niere (Radikale Nephrektomie) ist eine chirurgische Behandlungsoption bei einem örtlich begrenzten Nierenkrebs. Ziel ist es, die gesamte Niere mitsamt dem umliegenden Fettgewebe zu entfernen. Diese Operation wird durchgeführt, wenn sich der Tumor nicht so entfernen lässt, dass ein Teil der Niere erhalten bleibt. Grundsätzlich ist dieses Verfahren für Nierenkrebs im Stadium II empfohlen, oder für Stadium I-Tumoren, wenn eine Nierenteilresektion nicht in Frage kommt. Die meisten Menschen können mit nur einer funktionsfähigen Niere ohne größere Komplikationen leben.
Die radikale Nephrektomie wird unter Vollnarkose in Seiten- oder Rückenlage durchgeführt, abhängig von der Lokalisation und Ausdehnung des Tumors.
Wie wird eine radikale Nephrektomie durchgeführt?
Zunächst wird die Größe des Tumors bestimmt. Um ein Streuen des Tumorgewebes zu vermeiden, belässt der Chirurg die Niere in einer schützenden Hülle aus Fettgewebe. Er löst die Nierenarterie, die Nierenvene und den Harnleiter von der Niere (Abb. 1) und entnimmt anschließend das Organ.
Die radikale Nephrektomie lässt sich laparoskopisch durchführen. Dafür setzt der Chirurg kleine Kunststoffröhren in Ihre Bauchdecke ein, durch die er alle Instrumente einführen kann, die er für die Entfernung der Niere benötigt. Durch eine der Röhren wird eine Kamera eingeführt, die dem Operateur den Blick auf Ihre Niere in sehr hoher Bildqualität auf einem Video-Monitor ermöglicht.
Die laparoskopische Nephrektomie ist eine minimal-invasive Operation, bei der der Chirurg kleine Kunststoffröhren in Ihre Bauchdecke einsetzt, durch die er dann seine Instrumente einführen und die Niere entfernen kann. Durch eine dieser Röhren wird eine Kamera eingeführt, die dem Operateur den Blick auf Ihre Niere in sehr hoher Bildqualität auf einem Video-Monitor ermöglicht.
Laparoskopische Eingriffe erlauben im Allgemeinen eine schnellere Genesung als offene Operationen. Die Technik ist allerdings anspruchsvoll, so dass Ihr Arzt über große Erfahrung mit dieser Art von Operationen verfügen muss. Die laparoskopische komplette Nierenresektion kann durch ein OP-Robotersystem unterstützt werden.
Eine offene radikale Nephrektomie kann in einigen Fällen aus medizinischen Gründen empfohlen werden, oder wenn die laparoskopischen Verfahren in Ihrem Krankenhaus nicht angeboten werden. Dabei eröffnet der Chirurg die Bauchwand, um die Niere direkt zu erreichen. Im Vergleich zur Laparoskopie erfordert dieses Verfahren eine längere Genesungsphase und ist mit einem höheren Risiko für Schmerzen und Komplikationen nach der Operation verbunden.
Bei der Entfernung eines Nierentumors durch eine radikale Nephrektomie sind offene und laparoskopische Operationen gleichermaßen effektiv.
Wie bereite ich mich auf den Eingriff vor?
Ihr Arzt wird Ihnen genau erklären, wie Sie sich auf den Eingriff vorbereiten müssen. In den letzten sechs Stunden vor der Operation dürfen Sie weder essen, noch trinken oder rauchen, um sich auf die Narkose vorzubereiten. Wenn Sie Medikamente einnehmen, besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob sie die Einnahme für mehrere Tage unterbrechen müssen.
Mit welchen Nebenwirkungen muss ich rechnen?
In der Regel können Sie das Krankenhaus drei bis sieben Tage nach der Operation wieder verlassen. Bedenken Sie bitte, dass die Dauer des Krankenhausaufenthalts in verschiedenen Ländern variieren kann. Nach einer offen-chirurgischen radikalen Nephrektomie können Sie noch über mehrere Wochen Flankenschmerzen verspüren.
Empfehlungen für die vier bis sechs Wochen nach der Operation:
- Trinken Sie 1-2 Liter Flüssigkeit pro Tag, vor allem Wasser
- Heben Sie keine Lasten über 5 kg
- Führen Sie keine schweren Übungen durch
- Besprechen Sie jegliche Medikamenteneinnahme mit Ihrem Arzt
Sie müssen sofort Ihren Arzt oder das Krankenhaus aufsuchen, wenn Sie:
- Fieber entwickeln
- Einen starken Blutverlust oder Schmerzen haben
Was kann die Behandlung erreichen?
Die radikale Nephrektomie ist eine bewährte Operation zur Behandlung eines örtlich begrenzten Nierenkrebses. Mehr als 90% der Patienten bleiben nach diesem Eingriff in den ersten fünf Jahren krebsfrei. Da Sie nach der Operation nur noch eine funktionsfähige Niere haben, tragen Sie ein erhöhtes Risiko, eine chronische Nierenerkrankung zu entwickeln. Eine eingeschränkte Nierenfunktion ist darüber hinaus mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden.
Wie verläuft die Nachsorge?
Nach der vollständigen Entfernung einer Niere wird Ihr Arzt regelmäßige Kontrolltermine mit Ihnen vereinbaren. In welchen Abständen diese Termine erforderlich sind, hängt von der Klassifikation des entfernten Tumors ab (siehe Kapitel Diagnose und Klassifikation). Die Nachsorge umfasst mindestens fünf Jahre nach der Operation. Zu den üblichen Untersuchungen während der Nachsorgetermine gehören eine Computertomografie des Bauchraumes und Ultraschall, Röntgenaufnahmen des Brustkorbs, sowie Urin- und Blutuntersuchungen im Labor.