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Wenn Sie an einer Stressinkontinenz leiden, kann Ihr Arzt Ihnen eine Behandlung mit Füllstoffen empfehlen, die in die Harnröhrenwand gespritzt werden. Sie drücken die Harnröhre zusammen, so dass die dem Druck der vollen Harnblase besser standhalten kann. Der Füllstoff wird in flüssiger Form gespritzt und härtet dann als schwammförmiges Material aus, das die Harnröhrenwand verstärkt. Die Füllstoffe können aus synthetischen Materialien oder aus Rinderkollagen bestehen. Mit der Zeit lässt der Effekt der Prozedur wieder nach.
Wann sollte ich über eine Umspritzung mit Füllstoffen nachdenken?
Die Injektion von Füllstoffen wird empfohlen, wenn Sie für andere Behandlungsverfahren nicht fit genug sind oder wenn Sie eine invasivere Operation noch aufschieben möchten.
Wie werden Füllstoffe injiziert?
Diese Prozedur wird üblicherweise in örtlicher Betäubung durchgeführt, aber in einigen Fällen kann Ihnen auch eine Vollnarkose empfohlen werden. Zunächst führt der Operateur einen Katheter in Ihre Harnblase ein, um sicherzustellen, dass sie komplett entleert ist. Dann verwendet der Arzt ein Endoskop, um die Kanüle in die Wand der Harnröhre zu führen. Dort spritzt er die Füllstoffe in beide Seiten der Harnröhre (Abb. 1).
Wie bereite ich mich auf den Eingriff vor?
Vor dem Eingriff wird der Arzt sie um eine Urinprobe bitten, um sicherzustellen, dass Sie keinen Harnwegsinfekt haben. Wenn Sie eine Infektion haben, wird Ihr Arzt Ihnen Antibiotika verschreiben.
Wie lang wird es dauern, bis ich in meinen Alltag zurückkehren kann?
Der Arzt wird den Katheter in der Regel kurz nach dem Eingriff entfernen. Wenn Sie keine Probleme beim Wasserlassen haben oder nicht viel Restharn in der Blase zurückbleibt, werden Sie aus dem Krankenhaus entlassen.
Empfehlungen für die 3-4 Wochen nach dem Eingriff:
- Trinken Sie 1-2 Liter pro Tag, vor allem Wasser
- Heben Sie keine Lasten von mehr als fünf Kilogramm
- Führen Sie keine schweren Übungen durch
- Duschen Sie, statt zu baden
- Vermeiden Sie Thermalbäder oder Saunabesuche
- Passen Sie Ihre Ernährung an, um Verstopfung vorzubeugen
- Vermeiden Sie vaginalen Geschlechtsverkehr für einen Monat
Sie müssen sofort den Arzt aufsuchen oder unverzüglich ins Krankenhaus zurückkehren, wenn Sie:
- Fieber entwickeln
- nicht selbständig wasserlassen können
- starken Blutverlust oder Schmerzen bekommen