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Ihr Arzt wird Ihre detaillierte Krankengeschichte aufnehmen und nach Ihren Beschwerden fragen. Sie können Ihrem Arzt dabei helfen, indem Sie sich auf diesen Termin vorbereiten.

  • Erstellen Sie eine Liste ihrer bisherigen chirurgischen Eingriffe.
  • Listen Sie die Medikamente auf, die Sie einnehmen.
  • Erwähnen Sie weitere Krankheiten und Allergien, an denen Sie leiden.
  • Beschreiben Sie Ihren Lebensstil, einschließlich körperlicher Bewegung, Rauchen, Alkohol und Ernährung.
  • Beschreiben Sie Ihre aktuellen Symptome.
  • Stellen Sie die in Ihrer Familie aufgetretenen Tumoren zusammen, insbesondere die im Harntrakt aufgetretenen.
  • Notieren Sie, wie lang Sie bereits unter den aktuellen Symptomen leiden.

Harnuntersuchung

Da Blut im Urin das häufigste Symptom für einen Blasentumor ist und, um andere mögliche Ursachen wie einen Harnwegsinfekt auszuschließen, wird Ihr Arzt Ihren Urin auf Krebszellen untersuchen. Ihr Arzt kann diese Untersuchung als ‘Urinzytologie’ bezeichnen.

Eine körperliche Untersuchung entlarvt keinen nicht-muskelinvasiven Blasenkrebs und nur selten eine Raumforderung, wenn der Krebs bereits zu einem muskelinvasiven Stadium fortgeschritten ist. Bei einem Verdacht auf einen muskelinvasiven Blasenkrebs sollte Ihr Arzt eine rektale und bei Frauen auch eine vaginale Untersuchung mit der Hand durchführen (zweihändige Palpation).

Zusätzlich wird Ihr Arzt eine Reihe von Tests durchführen, um die Diagnose zu sichern. Weiterentwickelte diagnostische Werkzeuge sind im nächsten Abschnitt beschrieben.

Biomarker für Blasenkrebs im Urin

Die frühe Erkennung von Blasenkrebs kann die Chancen einer erfolgreichen Behandlung verbessern. Ärzte suchen deshalb nach Urintests auf Biomarker, die ihnen bei der Identifizierung eines Blasenkrebses oder bei einem Wiederauftreten von Blasenkrebs möglichst frühzeitig helfen.

Zystoskopie

Die Blasenspiegelung (Zystoskopie) ist die wichtigste Untersuchung bei der Diagnostik des Blasenkrebses. Sie ermöglicht Ihrem Arzt den Blick in das Innere Ihrer Blase und Harnröhre durch ein dünnes, beleuchtetes Rohr, das Zystoskop.

Nach Betäubung der Harnröhre wird das Zystoskop, ein flexibles Instrument mit einer Kamera an der Spitze, in die Harnröhre und die Blase eingeführt. Sie können dabei einen Drang zum Wasserlassen verspüren. Sollte ein Tumor erkennbar sein oder eine Probe von Spülflüssigkeit aus der Blase bösartige Zellen enthalten, müssen weitere Untersuchungen erfolgen.

Kleine Biopsien können mit dem Zystoskop ggf. sofort entnommen werden. Größere Biopsien oder die Entfernung von Tumoren (auch Transurethrale Resektion eine Blasentumors (TURBT) genannt) müssen unter Vollnarkose oder Spinalanästhesie durchgeführt werden.

Ein Carcinoma-in-situ (CIS) wird mit einer Kombination aus Zystoskopie, Urinzytologie und der Auswertung mehrerer Blasenbiopsien oder Biopsien unter einer erweiterten Zystoskopie mit violettem Licht (siehe auch Photodynamische Diagnostik) diagnostiziert.

Nach der Untersuchung können Sie für einige Tage etwas Blut im Urin haben. Durch das Trinken von zusätzlichen 500 ml pro Tag (etwa zwei Gläsern Wasser) können Sie den Urin verdünnen und helfen, das Blut auszuschwemmen. Sie können auch Schmerzen beim Wasserlassen oder einen häufigeren oder verstärkten Harndrang verspüren. Diese Kurzzeiteffekte treten nur vorübergehend auf. Halten sie länger als 3-5 Tage an, könnten Sie unter einer Harnwegsinfektion leiden und sollten Ihren Arzt informieren.

CT-Urografie

Die Computertomographische Urografie (CT-Urografie) liefert Ihrem Arzt Informationen über mögliche Tumoren in den Nieren oder Harnleitern sowie Informationen über die Lymphknoten und Bauchorgane. Die Untersuchung dauert etwa zehn Minuten und setzt Röntgenstrahlen ein. Es handelt sich um eine präzise bildgebende Technik zur Krebsdiagnostik im Harntrakt.

Die CT-Urografie ist nicht-invasiv, es werden also keine Instrumente in Ihren Körper eingeführt. Ein Kontrastmittel wird über eine Vene in den Körper gespritzt, um die Sichtbarkeit bestimmter innerer Körperteile und Bahnen während des CT-Scans zu verbessern. Für diese Untersuchung müssen Ihre Nieren normal funktionieren. Deshalb wird vor dem CT-Scan eine Blutprobe entnommen, um Ihre Nierenfunktion zu untersuchen. Machen Sie sich bewusst, dass das Kontrastmittel allergische Reaktionen auslösen kann. Bitte informieren Sie deshalb Ihren Arzt, ob Sie in der Vergangenheit irgendeine allergische Reaktion hatten. Falls Sie Medikamente zur Behandlung eines Diabetes mellitus einnehmen, kann der Arzt Ihnen raten, die Einnahme für einige Tage zu unterbrechen.

Sollte die CT-Urografie einen Tumor im Harntrakt zeigen, wird Ihr Arzt eine Biopsie zur Sicherung der Diagnose empfehlen. Die Biopsie ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem eine kleine Gewebeprobe zur weiteren Untersuchung entnommen wird. Eine Blasenbiopsie wird durch ein Endoskop unter Vollnarkose (Kombination von intravenösen Medikamenten und inhalierten Gasen, die Sie in einen „Schlaf“ versetzen), oder lokaler/epiduraler Anästhesie durchgeführt.

Die CT-Urografie kann keine kleinen oder oberflächlichen Tumoren (CIS) entdecken. Bei einem Verdacht auf kleine oder oberflächliche Tumoren sind weitere Tests erforderlich.

MRT (Kernspintomografie)

Wie eine Computertomografie zeigt auch die Kernspin- oder Magnetresonanztomografie (MRT) detaillierte Bilder der Weichteile im Körperinneren. MRT-Untersuchungen nutzen allerdings Radiowellen und starke Magneten anstatt Röntgenstrahlen.

MRT-Aufnahmen sind besonders nützlich, um zu untersuchen, ob sich der Krebs außerhalb der Blase in benachbarte Gewebe oder Lymphknoten ausgebreitet hat. Ein spezielles MRT von Nieren, Harnleitern und Blase, das MRT-Urogram, lässt sich nutzen, um den oberen Teil des Harntrakts in den Fällen zu betrachten, bei denen ein intravenöses Kontrastmittel nicht vertragen wird.

Diese Untersuchung ist nicht geeignet für Patienten mit Metallimplantaten (künstliche Gelenke, Schrauben und Schrittmacher).

Intravenöse Urografie

Die Intravenöse Urografie (IVU) ist eine weitere bildgebende Technik zur Untersuchung des Harntrakts. Die IVU kann für die Beurteilung des oberen Harntrakts verwendet werden, wenn keine CT-Urografie zur Verfügung steht. Sie kann keine kleinen oder oberflächlichen Tumoren (CIS) entdecken und wird nicht zur Untersuchung der Lymphknoten oder benachbarter Organe empfohlen.

Bei einer IVU wird ein Kontrastmittel (Farbstoff) durch eine Vene in den Körper gespritzt und eine Röntgenaufnahme des Bauchraums angefertigt. Die Nieren scheiden das Kontrastmittel in den Harntrakt aus, was dessen Sichtbarkeit auf dem Röntgenbild verbessert.

Da ein intravenöses Kontrastmittel eine allergische Reaktion auslösen kann, wird Sie Ihr Arzt nach Allergien jeglicher Art fragen. Für diese Untersuchung müssen Ihre Nieren normal funktionieren. Deshalb wird vor der Röntgenaufnahme eine Blutprobe entnommen, um Ihre Nierenfunktion zu untersuchen. Falls Sie Medikamente zur Behandlung eines Diabetes mellitus einnehmen, kann Ihr Arzt Ihnen raten, die Einnahme für einige Tage zu unterbrechen.

Transabdominaler Ultraschall

Der Ultraschall ist ein nichtinvasives Untersuchungsverfahren, das Raumforderungen ab einer Größe von 5-10 mm in der gefüllten Blase sichtbar machen kann. Er kann aber keine sehr kleinen oder oberflächlichen Tumoren (CIS) entdecken. Für diese Untersuchung wird kein intravenöses Kontrastmittel benötigt. Der Ultraschall kann aber eine CT-Urografie oder eine Zystoskopie nicht ersetzen.

Transurethrale Resektion eines Blasentumors

Die TURBT ist eine chirurgische Entfernung (Resektion) von Blasentumoren. Dieser Eingriff vereint Diagnostik und Therapie. Er ist diagnostisch, weil der Chirurg den Tumor und alle für die weitere Untersuchung benötigten Gewebe zur feingeweblichen Untersuchung unter einem Mikroskop (Histologische Beurteilung) entfernt. Die TURBT ist auch therapeutisch, weil die vollständige Entfernung aller sichtbaren Tumoren die Behandlung für diese Krebsform darstellt. Eine komplette und einwandfrei durchgeführte TURBT ist entscheidend für eine gute Prognose. In einigen Fällen ist eine zweite TURBT nach einigen Wochen erforderlich.

Bei der TURBT wird ein starres Endoskop durch die Harnröhre in die Blase eingeführt, nachdem der Patient eine Vollnarkose oder Spinalanästhesie erhalten hat. Eine TURBT dauert für gewöhnlich nicht länger als eine Stunde und erfordert einen kurzen Krankenhausaufenthalt. Nach der Operation wird in der Regel ein Urinkatheter für ein oder zwei Tage in die Blase eingeführt.

Wie bei jedem chirurgischen Eingriff können nach der Operation Blutungen und Infektionen auftreten. Symptomatische Infektionen werden mit Antibiotika behandelt und erfordern selten einen längeren Krankenhausaufenthalt. Zu einer Perforation der Blase während der Operation kommt es nicht sehr häufig, aber falls es dazu kommt, lässt sie sich für gewöhnlich mit einer Katheterisierung für einige Tage behandeln. In seltenen Fällen kann eine offene Operation erforderlich sein, um die Blase wieder zusammenzunähen.

Narrow Band Imaging

Als Narrow Band Imaging (NBI) wird die Beleuchtung der Blaseninnenwand mit Licht bestimmter blauer und grüner Wellenlängen während einer normalen Zystoskopie bezeichnet. Sie verbessert den sichtbaren Kontrast zwischen gesundem Gewebe und Krebszellen und erleichtert so das Erkennen von Tumoren in der Blase. Diese Methode erfordert keine Blasenspülung.