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Lokalrezidiv

Bei einem Lokalrezidiv tritt der Tumor im Weichgewebe dort wieder auf, wo sich die Blase vor ihrer Entfernung befunden hatte oder in dem Bereich, aus dem die Lymphknoten entfernt wurden. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass auch nach Entfernung der örtlichen Lymphknoten aus dem Beckenbereich einige Lymphknoten zurückbleiben. Die meisten Lokalrezidive treten innerhalb von zwei Jahren nach der Operation auf. Ein Lokalrezidiv nach einer vollständigen Entfernung der Harnblase ist insgesamt mit einer schlechten Gesamtprognose verbunden, mitunter lässt es sich aber auch behandeln (Operation, Chemotherapie, gezielte Strahlentherapie).

Fernrezidiv

Tritt der Krebs außerhalb des Beckens wieder auf, spricht man von einem Fernrezidiv. Diese Art von Rezidiv ist recht häufig nach einer Blasenentfernung bei Patienten mit hohem Rezidivrisiko (größere Tumore, positive Resektionsränder, Befall der entfernten Lymphknoten). Fernrezidive treten meist innerhalb der ersten zwei Jahre nach der Blasenentfernung auf. Fernmetastasen treten in Lymphknoten, Lungen, Leber und Knochen auf.

Sie können nur mit Chemotherapie behandelt werden. Einzelne oder sehr wenige Metastasen können – zusätzlich zur systemischen Behandlung (Chemotherapie) – auch chirurgisch entfernt werden.
Klinische Studien können für Ihre Situation verfügbar sein. Fragen Sie Ihren Arzt nach dieser Option.

FAQ – Was ist ein positiver Resektionsrand?

Schnittrand – bezeichnet den chirurgischen oder Resektionsrand

Das Ziel des Chirurgen während der Operation ist die Entfernung des Krebses „im gesunden“, also mit einem Rand aus gesundem Gewebe ohne Krebszellen (negativer Resektionsrand). Dies stellt sicher, dass der Krebs vollständig entfernt ist.

Während oder nach der Operation untersucht ein Pathologe diesen Geweberand, auch Schnitt- oder Resektionsrand genannt, um sicherzustellen, dass er frei von Krebszellen ist. Sind Krebszellen vorhanden (positiver Resektionsrand), wird dies die Entscheidungen über Behandlungsoptionen wie eine weitere Operation oder eine Strahlentherapie beeinflussen.

Rezidiv im Harntrakt (Harnröhre und Harnleiter)

Nach der kompletten Entfernung der Blase kann der Krebs in der Harnröhre, in den Harnleitern und im Nierenbecken (Harntrakt) wieder auftreten. Die meisten Rezidive im Harntrakt treten innerhalb der ersten drei Jahre nach der Operation auf. Diese Form von Rezidiven ist aber relativ selten.

Wenn möglich, sollte eine lokale Therapie gewählt werden, um den Krebs zu vernichten, sofern kein Verdacht auf eine systemische Erkrankung besteht. Andernfalls sollte eine Chemo- oder palliative Therapie durchgeführt werden.

Im Fall einer blasenerhaltenden Therapie und einem oberflächlichen (nicht–muskelinvasiven) Rezidiv, wird eine Spülung der Blase mit Medikamenten empfohlen, die die Vermehrung oder Ausbreitung der Krebszellen verhindern (Instillationstherapie).

Risikofaktoren für ein Rezidiv in der Harnröhre nach Entfernung der Blase:

  • Vorangegangener oberflächlicher (nicht–muskelinvasiver) Blasenkrebs
  • Multiple Blasentumoren
  • Tumorbefall des Blasenhalses (und/oder der Prostata beim Mann)
  • Eine ungenutzte/ausgeschaltete Harnröhre nach einer inkontinenten Harnableitung
  • Lokalrezidiv im unteren Becken

Auch wenn eine routinemäßige Entfernung der Harnröhre (Urethrektomie) als Übertherapie betrachtet wird, ist eine Beobachtung der Harnröhre beim Mann angezeigt.

Risikofaktoren für ein Rezidiv in den Harnleitern nach der Entfernung der Harnblase:

  • Vorangegangener oberflächlicher (nicht–muskelinvasiver) Blasenkrebs
  • Multiple Blasentumoren
  • Tumorbefall an der Einmündung des Harnleiters
  • Lokalrezidiv im Beckenbereich

Bei Patienten mit Risikofaktoren für urotheliale Rezidive, ist ein stringentes oder angepasstes Monitoring angezeigt.